Dr. Martina Melzer, veröffentlicht: 02.01.2023
Es ist Ostern 2019. Elisabeth Kowal arbeitet als Psychotherapeutin, Vollzeit, da ereilt sie ein schwerer Infekt, eine Chlamydien-Infektion. Sie bekommt eine
Lungenentzündung. Danach kommt sie nicht mehr auf die Beine. Sie denkt an einen Burn-out. Sie kennt sich mit solchen Themen aus, denn sie arbeitet in einer Akutklinik für Psychosomatik. Und sie
hat viel Stress. Sie geht zu einem Facharzt für Psychosomatik, sechs Wochen nach ihrem Infekt. Der Arzt sagt: „Sie haben ME/CFS“. Und er sagt:
„Sie werden wieder gesund!“
Das ist der Beginn ihrer Genesungsreise. Im Video-Interview nennt Elisabeth Kowal zahlreiche Dinge, die ihr geholfen haben, wieder gesund zu werden. Sie spricht aber auch über die dunklen Seiten
von ME/CFS. Inzwischen arbeitet Elisabeth Kowal, die unter anderem Krankenschwester, Psychologin und Systemische Therapeutin ist, als Gesundheitscoach und begleitet in erster Linie Menschen mit
ME/CFS (Kontakt siehe unten).
Zum Video-Interview:
Oder auf Spotify und Anchor anhören:
Wichtige Punkte zur Genesung aus dem Interview:
- Mindset: Eines der ersten Dinge, die sie machte war: Überall in ihrer Wohnung Zettel mit positiven Sätzen wie „Ich werde gesund“ oder „Ich schaffe das“ aufhängen. Sie sagt: „Wir wollen alle Gesundheit“. Das stecke in uns drin, und man könne jeden Tag etwas für die Gesundheit tun. Elisabeth hat ME/CFS als ihre härteste Schule gesehen, als Herausforderung, als Lehrmeisterin.
- Ernährung: Der Arzt empfahl ihr eine auf sie zugeschnittene TCM (Traditionelle Chinesische Medizin)-Ernährung. Sie folgte zudem den Ernährungstipps von Dr. Sarah Myhill, ernährte sich nach Paleo-Keto-Prinzipien, machte Intervallfasten, aß viel Fett und wenig Kohlenhydrate.
- POTS, MCAS, HPU/KPU, HWS-Instabilität: Sie hatte kein POTS, setzte aber dennoch Maßnahmen wie salzreicher essen, viel trinken und Stützstrümpfe tragen um. Sie hatte kein MCAS, fand die Einnahme von Antihistaminika aber hilfreich. Eventuell hat sie die Stoffwechselstörung HPU/KPU (Hämopyrrollaktamurie/Kryptopyrrolurie) und ernährt sich deshalb dementsprechend. Auch für eine potenzielle HWS-Instabiliät machte sie entsprechende Übungen.
- Joe Dispenza: Sie informierte sich viel über das, was Dr. Joe Dispenza über Neuroplastizität vermittelt. Sie baute sich ihr eigenes Gehirntraining-Programm nach seinen Prinzipien, visualisierte viel, nahm in sich auf, wie sich das anfühlte.
- Soziale Unterstützung: Elisabeth hat mit einer Freundin eine „Challenge“ gemacht – jede Woche nahmen sie sich Ziele vor und besprachen dann, was sie geschafft hatten und was nicht. Elisabeth hatte außerdem eine Selbsthilfegruppe gegründet. Sie sagt, der Austausch mit anderen Erkrankten war sehr wichtig, ebenso wie soziale Unterstützung insgesamt.
- Mind-Body-Techniken: Yoga Nidra, Yin Yoga, Meditieren, Atemtechniken, Fußmassage, Ohrmassage und weitere Vagusübungen haben sie bei der Genesung unterstützt.
- Weitere Therapien (unter anderem): Nahrungsergänzungsmittel wie Vitamin B12 und Magnesium halfen ihr, sie machte eine Chelat-Therapie, eine Rizol-Therapie, eine Infusionstherapie für den Vagusnerv, EFT (Emotional Freedom Technique), Kälte- und Atemtherapie nach Wim Hof.
Elisabeths Botschaft: Atmen! Fange mit dem Atem an. Er ist immer verfügbar und stellt eine Verbindung zu dir und deinem Nervensystem her.
Elisabeth hat sich nach ihrer Genesung einen Lebenstraum erfüllt und ist auf die Kanaren gezogen!
So findest du Elisabeth Kowal:
Webseite: https://psychologische-gesundheitsfoerderung.de/
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Die Inhalte auf dieser Seite dienen außerdem nur zu Informationszwecken und ersetzen nicht das Gespräch mit Ärztin, Arzt oder anderen Therapeuten. Bitte sprich mit deiner Ärztin, deinem Arzt oder
Therapeuten, bevor du Entscheidungen triffst, die deine körperliche oder mentale Gesundheit betreffen. Jeder Weg in ein Mind-Body-Syndrom ist etwas Individuelles, und jeder Weg
heraus.