Das Hyperventilations-syndrom

Das sogenannte Hyperventilationssyndrom ist eine Form der dysfunktionalen Atmung, bei der Menschen zu viel und/oder zu schnell atmen – in Ruhe wie bei Aktivität. Es kann auch sein, dass man unregelmäßig atmet, den Atem häufig kurz anhält. Es liegen beim hier beschriebenen Hyperventilationssyndrom keine Organ- oder Gewebeschäden vor, die das ineffiziente Atmen erklären.

Habe ich das?

Typische Symptome des Hyperventilationssyndroms sind:

  • Herzklopfen, Extrasystolen, Herzrasen, Brustschmerzen, kalte Gliedmaßen, Morbus Raynauld, Gefäßengstellung, rote Flecken
  • Schwindel, Benommenheit, Gangunsicherheit, Kopfschmerzen, Nervenschmerzen, Missempfindungen, Taubheitsgefühle, Kribbeln
  • Luftnot, Reizhusten, Brustenge, Lufthunger, Unfähigkeit tief zu atmen, häufiges Seufzen, Gähnen, Schniefen, Schnaufen, Keuchen
  • Angst, Panik, Phobien, Anspannung
  • Allergien
  • Schluckbeschwerden, Kloßgefühl im Hals, trockener Mund und Hals, Sodbrennen, Blähungen, Aufstoßen, Luftschlucken, Blähbauch
  • Schwächegefühl, Erschöpfung, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, Schlafprobleme, emotionales Schwitzen, Albträume, Heiserkeit, Räusperzwang

Ineffizientes Atmen erkennst du zum Beispiel an:

  • Schnelle Atmung
  • Brustatmung
  • Hörbare Atmung während Ruhe
  • Häufiges Seufzen, Gähnen, Luftanhalten, Schnaufen
  • Lufthunger
  • Mundatmung
  • Trockener Mund und Hals, Heiserkeit, verstopfte Nase, Husten und kaum Erholungseffekt nach dem Aufstehen weisen auf eine dysfunktionale Atmung und Mundatmung während der Nacht hin

Das Buteyko-Prinzip

Dr. Konstantin Buteyko war ein russischer Arzt, dem bei seiner praktischen Arbeit auffiel: Je kränker jemand war, desto schwerer und stärker atmete er. Er beobachtete das wohl auch bei sich selbst und senkte seinen erhöhten Blutdruck, indem er seine Atmung normalisierte. Daraufhin entwickelte Buteyko Atemübungen, um die Atmung zu normalisieren.

Buteykos Prinzip ist: Durch die Nase, langsam, sanft, tief über das Zwerchfell atmen (N-L-S-T). Das macht die Atmung wesentlich effizienter. Diese Art des Atmens kann unter anderem die Sauerstoffaufnahme ins Gewebe verbessern, den Vagusnerv und damit eine Entspannungsreaktion anregen, den Schlaf verbessern, den Blutdruck normalisieren, Stress und Ängste mindern, die Konzentration erhöhen, Asthmasymptome lindern, die Verdauung anregen und sich positiv auf den Energielevel auswirken.

Buteyko & Mind-Body-Syndrome

Ineffizientes und dysfunktionales Atmen, vor allem Hyperventilieren, wird in Studien an Menschen mit ME/CFS, Long Covid, POTS, Angststörungen, etc. immer wieder festgestellt. Und gerade bei Long Covid ist Atemtherapie eine anerkannte Methode, um die Atemprobleme zu verbessern.

Deshalb kann das Buteyko-Prinzip für Menschen mit Mind-Body-Syndromen hilfreich sein. Wenn du dir die oben genannten Symptome ansiehst, kommen dir vermutlich einige bekannt vor, oder? Ich denke nicht, dass Hyperventilieren die Ursache von Mind-Body-Syndromen wie ME/CFS, Long Covid oder POTS ist. Es ist ein Symptom. Der Ausdruck eines fehlregulierten autonomen Nervensystems. Durch Atemübungen kann man direkt Einfluss auf das autonome Nervensystem nehmen. Und eine Methode ist die Buteyko-Atmung. Auch der typische Push-Crash-Zyklus kann sich aus meiner Perspektive damit positiv beeinflussen lassen.

Ist die Buteyko-Atmung für jeden geeignet?

Während dem ersten Drittel der Schwangerschaft sollte man keine Buteyko-Atmung machen. Ich würde aus Sicherheitsgründen sogar während der gesamten Schwangerschaft davon abraten. Ansonsten sollten Menschen mit Bluthochdruck, Schlafapnoe, Angststörungen, schwerem Asthma, sehr niedrigem Blutdruck, Diabetes, Depression, Krebs, Nierenerkrankungen oder Migräne nur bestimmte Buteyko-Atemübungen machen.

Meine Expertise

Ich habe an der Buteyko Clinic die Ausbildung zum Buteyko Breathing Instructor (CERTBBM) gemacht.

Mein Angebot

Buteyko-Atemtraining kann im Rahmen von Coachings stattfinden oder separat.

Falls du nur an einem Buteyko-Atemtraining interessiert bist, habe ich folgendes Angebot für dich:

4 x Atemtraining (erster Termin 60 min, 3 weitere Termine á 30 min): 175.- Euro

 

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Wichtig: Ein Atemtraining ersetzt keine individuelle Diagnose, Beratung und Behandlung durch Ärzte/-innen, Psychologen/-innen und Psychotherapeuten/-innen. Die Inhalte des Trainings können nicht verwendet werden, um ohne Konsultation des Arztes oder der Ärztin eigenständig Diagnosen zu stellen, medizinische oder psychotherapeutische Behandlungen durchzuführen oder diese abzubrechen. Das Training dient als Hilfestellung zur Selbsthilfe.