Dr. Martina Melzer, veröffentlicht: 22.10.24
TRE / Neurogenes Zittern ist eine körperbasierte Stressabbaumethode. Das Kürzel steht für: Trauma and Tension Release Exercises.
Beim Erleben von negativem Stress oder Traumata aller Art spannen sich – neben vielen anderen Dingen - bestimmte Muskel- und Fasziengruppen im Körper an, vor allem die beugenden Muskeln. Sie
ermöglichen es uns, uns auf Kampf oder Flucht vorzubereiten, in einen starren Zustand zu gehen oder in eine Schutzhaltung. Sind wir ständig Stress ausgesetzt und verarbeiten akute oder alte
Traumata nicht, verspannen sich diese Muskel- und Fasziengruppen ständig.
Das führt zu chronischen Verspannungen und kann sich zum Beispiel in Rücken-, Nacken-, Schulter-, Bauch-, Kopf- und Muskelschmerzen äußern. Es kann Fehlhaltungen begünstigen und muskuläre
Ungleichgewichte.
Bei TRE / Neurogenem Zittern regt man vor allem die beugenden Muskeln und die dazugehörigen Faszienstränge an, insbesondere auch die Hüftbeugermuskeln (Psoas). Durch autonom hervortretende
Muskelbewegungen, Zittern, Schütteln, Vibrieren, etc. - die sogenannten Tremoren - werden die chronisch verspannten Muskel- und Fasziengruppen gelockert. Dieses Zittern wird durch das Gehirn und
Nervensystem (also neurogen) ausgelöst und ist ein natürlicher Mechanismus des Körpers, sich von Anspannung zu befreien.
Gleichzeitig baut man über diesen Mechanismus Stresshormone ab und hilft dem autonomen Nervensystem aus dem Überlebensmodus ( = Stresszustand) herauszukommen und wieder in eine innere Balance zu
finden. TRE / Neurogenes Zittern ist also auch eine Methode der Selbstregulation und kann nicht nur Stress mindern, sondern auch die Folgen von Traumata.
Hinweis: Viele der genannten potenziellen Effekte beruhen bei dieser Methode auf Erfahrungswerten und Beobachtungen. Es gibt aber auch einige Studien zu TRE, zum Beispiel bei Menschen mit PTBS, Multipler Sklerose, Restless Legs Syndrom, Angststörungen, Burnout,
etc.
Mind-Body-Syndrome wie ME/CFS, Long Covid, Fibromyalgie, etc. sind nach meinem Verständnis Stress- und Traumafolgestörungen. TRE / Neurogenes Zittern kann dabei helfen, die Folgen von Stress und Traumata abzubauen und das autonome Nervensystem wieder in eine bessere Balance zu bringen. Dadurch kann die Methode dazu beitragen, dass die Symptome nachlassen. Auch die psychisch-emotionale Komponente dieser Erkrankungen lässt sich durch die Methode positiv beeinflussen.
Im Prinzip darf jede/r TRE / Neurogenes Zittern machen, der/die Sport machen darf.
Wer starke und unkontrollierbare Schwankungen von Blutzucker oder Blutdruck hat, schwanger ist, Epilepsie hat, kürzlich operiert wurde, akute Verletzungen hat, einen Herzschrittmacher trägt oder
schwere psychische Krankheiten hat, sollte kein TRE / Neurogenes Zittern machen.
Und bei Mind-Body-Syndromen? Vor allem bei ME/CFS gilt häufig: keinen Sport machen. Die Methode kann durchaus körperlich anstrengend sein, weshalb ich sie sehr wohl dosiert und angepasst an
deinen Zustand machen würde. Da sie dir helfen kann, aus dem Überlebensmodus herauszukommen, kann sie sich positiv auswirken. Lediglich wenn der TRE-Prozess zu intensiv, zu fordernd,
überfordernd, emotional aufwühlend wird und aus Sicht deines Gehirns und deiner Bewertung „gefährlich“ ist, können nach TRE / Neurogenem Zittern vorübergehend mehr Symptome auftreten. Du solltest
auch darauf achten, den Sympathikus nicht zu stark zu aktivieren. Es kommt auf die Dosis an.
Ich habe die Ausbildung zum TRE® Provider gemacht (TRE® Global Certification Program) und mache die Methode selbst seit Mai 2023.
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Wann? 11.3.25 bis 1.4.25
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Teilnehmer:innenzahl: 3 - 5 Personen
Anmeldeschluss: 24.2.25
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Wichtig: TRE/Neurogenes Zittern ersetzt keine individuelle Diagnose, Beratung und Behandlung durch Ärzte/-innen, Psychologen/-innen und Psychotherapeuten/-innen. Die Inhalte des Trainings können nicht verwendet werden, um ohne Konsultation des Arztes oder der Ärztin eigenständig Diagnosen zu stellen, medizinische oder psychotherapeutische Behandlungen durchzuführen oder diese abzubrechen. Das Training dient als Hilfestellung zur Selbsthilfe.